An einem sonnigen Wochenende versammelten sich mehr als 250 Gemeindemitglieder auf dem Fussballplatz von Mjimpya zu einer Aufklärungsveranstaltung, die von einer lokalen gemeinnützigen Organisation organisiert worden war. Kinder hatten Vuvuzelas mitgebracht, Jugendliche spielten auf Trommeln und Frauen tanzten elegant.
Während der Veranstaltung unterhielt sich eine Frau mit ihrer Nachbarin, die am Binti Yetu Programm teilnahm, einer Mädcheninitiative der gemeinnützigen Organisation. Sie diskutierten über den Zugang von Mädchen zu sexueller und reproduktiver Gesundheit. Die Frau war der Meinung, dass die Aufklärung über die Menstruation wie in der Vergangenheit privat bleiben sollte und dass die Aufklärung der Jugendlichen über Pubertät und reproduktive Gesundheit eine frühe sexuelle Aktivität fördern würde.
Überraschenderweise war die Nachbarin eine ausgebildete Grundschullehrerin. Diese Enthüllung führte zu der Erkenntnis, dass es einigen Lehrkräften an Wissen über sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte mangelte. Die Organisation beschloss daher, die Lehrer zu schulen.
Diese Erkenntnis führte zur Ausweitung des Binti Yetu-Programms auf fünf weitere Schulen. Die Organisation schulte erfolgreich sechs Lehrkräfte an fünf Schulen in den Bereichen sexuelle und reproduktive Gesundheit, Bildungsinhalte des Binti Yetu-Programms, Kinderschutz und Erkennung und Meldung von Fällen geschlechtsspezifischer Gewalt. Eine Lehrkraft, die anfangs eine negative Einstellung zu diesen Themen hatte, änderte nach der dieser Schulung ihre Meinung. Sie ist nun eine starke Fürsprecherin für die Aufklärung über sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte in der Gemeinschaft.
Alle geschulten Lehrkräfte haben dieses Wissen an über 299 junge Mädchen im Binti Yetu-Programm weitergegeben, so dass in diesem Jahr insgesamt 569 Mädchen von diesem Programm profitiert haben.
Diese Initiative ist ein Schritt, um sicherzustellen, dass alle Mädchen Zugang zu Aufklärung über sexuelle und reproduktive Gesundheit haben. Es hilft jungen Mädchen fundierte Entscheidungen über ihren eigenen Körper zu treffen, bevor sie sich auf sexuelle Aktivitäten einlassen und fördert so eine gesündere und besser informierte Gemeinschaft.